Alternative Berlin Declaration

Thanks to Wolfgang Schulz for pointing me to this important comment on and alternative to the dazzling spectacle of Europe's birthday party in Berlin and the great LACKS of the official Berlin Declaration, to which I provided links.

Also in this regard, I would again like to point to the excellent Brussels Declaration on a Secular Vision for Europe by here giving the link to my earlier blog on that subject from March 8 called "In Support of Vision for Europe".

The following alternatives must indeed be acted upon in order to ensure that Europe is democratically based. It is time for a Constitution guaranteeing rights to the people in all of Europe, but it must certainly be done so as to expand democratic participation in all decisions on a European level. See the following (again, with thanks to Wolfgang!):

Alternative Berlin Declaration
We need real dialogue
The 50th anniversary of the Rome Treaties provides an occasion for the much needed analysis of the present crisis of democracy and legitimacy in the European Union. We call on the Heads of States and Governments and the German EU presidency to:
Respect the explicit "no" to the EU constitution in France and the Netherlands! It was an expression of the alienation felt between voters and the political class and it was a vote for a Europe of the citizens. Angela Merkel's request to revive the EU constitution at the highest level and behind closed doors would not solve the crisis but intensify it. We demand for an open, democratic process - without artificial time-pressure - in which the citizens will have the decisive say about the future of Europe. We demand there be proper public debate on the questions that EU leaders have been unable to answer during the last five years, e.g.:
How can the EU create a Europe of the citizens, and a democratic Europe of democracies? How can the democratic deficit present within the EU be resolved? How can the EU achieve transparency and a truly democratic form of governance? What role could direct democracy play at the European level? How can the EU safeguard and enhance human and civil rights in Europe?What exactly falls under the jurisdiction of the EU? How can real subsidiarity be secured? How are the EU institutions to be reformed? And finally; what vision should we have for Europe? What significance should it have and could it have for the world and its citizens?
We demand a bottom-up process that is open in its results and open to initiatives and contributions from civil society. The process of shaping the EU needs forums on the future of European, in which people can come together and express themselves, for example, in regional forums, national forums, European forums, and in debates with representatives from civil society, cultural representatives, governments and commerce. To make sure that the results of these debates can be realised in a legal framework we need a new convention on the future of Europe.
A new convention on the future of Europe
Eurocrats and leading EU politicians are very remote from the problems and concerns of the citizens. The previous EU convention was neither democratically legitimate nor open with its results. We demand a new convention on the future of Europe, which actually represents the interest of the citizens. This time it must be safeguarded by distinct rules, the convention should:
- be directly elected. Its members come from all areas and levels of society.
- be open in its results and without to much time-pressure. It should develop proposals for a document on the democratic future of Europe. These proposals must be in accordance with the constitutions of member states. The result will be voted on, in referendums in all EU member states.
- have meetings which are open to the public. In a continuous citizen participation process single citizens as well as organisations of civil society, must be given the opportunity to take part directly in the debate and should be able to influence its results.
- If the convention does not come to an agreement regarding specific topics minority reports can be added to the ballot as an alternative option of the document. Parallel to the convention it must be possible by a procedure of public initiative to present an alternative draft of the document to the voters of all EU member states.
- In the run-up to the referenda fair and unbiased public information about the document and its alternatives must be presented.
Democracy is a basic European value which includes freedom, participation, solidarity and the acknowledgement of fundamental human rights. We call on governments to not obstruct a democratic improvement of Europe from below. Better contribute to it by improving the conditions for democracy!

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Alternative Berliner Erklärung
Dialog braucht eine neue Qualität
Der heutige Tag muss vor allem Anlass sein, die Probleme der EU nüchtern zu analysieren und einen Weg aus der gegenwärtigen Demokratie- und Legitimationskrise zu finden. Wir fordern die Regierungsvertreter und die deutsche Ratspräsidentschaft dazu auf:
Respektieren Sie das klare Nein zum vorliegenden Verfassungsvertrag in Frankreich und den Niederlanden! Es ist Ausdruck der Entfremdung zwischen den Wählern und der politischen Klasse und ein Votum für ein Europa der Bürgerinnen und Bürger. Die von Angela Merkel geforderte Wiederbelebung des aktuellen Vorschlags auf höchster Ebene und hinter verschlossenen Türen würde die Krise nicht lösen, sondern nur verstärken. Wir
fordern einen offenen, demokratischer Prozess - ohne künstlich erzeugten Zeitdruck - bei dem die Bürgerinnen und Bürgern das entscheidende Wort über die Zukunft Europas haben. Wir fordern eine öffentliche Debatte über die Fragen, die führende EU Politiker während der letzten fünf Jahre nicht beantworten konnten, z.B.:
Wie schaffen wir ein Europa der Bürgerinnen und Bürger, ein Europa der Demokratie und der Demokratien? - Wie wird der tiefgreifende Demokratiemangel der EU überwunden? - Wie entstehen Transparenz und demokratische Kontrolle? - Wie kann direkte Demokratie auf europäischer Ebene funktionieren? - Wie können die Grund- und Menschenrechte in Europa gesichert und erweitert werden? - Was soll die EU überhaupt regeln? Wie lässt sich Subsidiarität absichern? - Wie können die EU-Institutionen reformiert werden? - Und letztlich: Welche Vision haben wir für Europa? Welche Bedeutung hat es für die Welt und für seine Bürger?
Wir fordern einen ergebnisoffenen Prozess, der von unten gestaltet wird und offen ist für alle Initiativen aus der Zivilgesellschaft. Zu diesem Gestaltungsprozess müssen Foren über die europäische Zukunft geschaffen und genutzt werden, in denen sich die Menschen begegnen und artikulieren können, wie z.B. Regionalforen, Europäisches Sozialforum, runde Tische mit Vertretern der Zivilgesellschaft bzw. der Kultur, der Regierungen und Geschäftswelt. Damit Gesprächsergebnisse gebündelt und bis in die rechtliche Ordnung hinein umgesetzt werden können, braucht das Gespräch über die Zukunft Europas einen neuen Konvent:
Ein neuer Konvent für die Zukunft Europas
Eurokraten und führende Politiker der Mitgliedsstaaten sind weit von den Problemen und Wünschen der Bürger entfernt. Der bisherige EU-Konvent war weder demokratisch legitimiert noch ergebnisoffen. Wir fordern einen neuen Konvent über die Zukunft Europas, der tatsächlich die Interessen der Bürger vertritt. Dies muss durch klare Spielregeln gewährleistet werden, z.B.:
- Der Konvent wird direkt gewählt. Seine Mitglieder kommen aus allen Bereichen und Ebenen der Gesellschaft.
- Ergebnisoffen und ohne Zeitdruck erarbeitet der Konvent Vorschläge für ein Dokument über eine demokratisch verfasste Zukunft Europas. Dieses muss im Einklang mit den Verfassungen der Mitgliedsstaaten stehen. In Referenden in allen EU-Staaten wird das Ergebnis zur Abstimmung gestellt.
- Das Gremium tagt öffentlich. Einzelne Bürger, zivilgesellschaftlichen Gruppierungen und Organisationen müssen die Möglichkeit haben, sich im Sinne einer fortlaufenden Bürgerbeteiligung direkt an der Diskussion zu beteiligen und die Ergebnisse zu beeinflussen.
- Kommt es in dem Konvent in einzelnen Fragen nicht zu einer Einigung, so können Minderheitenpositionen als Varianten des Dokuments mit zur Abstimmung gestellt werden. Parallel zum Konvent muss es durch ein Bürgerinitiativ-Verfahren möglich sein, bei den Referenden in allen EU-Staaten den Wählern einen Alternativentwurf zum Konvents-Dokument zur Abstimmung vorzulegen.
- Bei den zur Abstimmung gestellten Varianten und Alternativen ist eine faire und ausgewogene Information der Öffentlichkeit sicherzustellen.
Demokratie ist der grundlegende europäische Wert, der die Aspekte der Freiheit, der Teilhabe und der Solidarität und damit das Bekenntnis zu den Grund- und Menschenrechten einschließt. Wir fordern die Regierungen auf: Stehen Sie einer demokratischen Weiterentwicklung Europas von unten nicht im Wege! Helfen Sie vielmehr mit, die Bedingungen dafür zu schaffen!